Wednesday, July 22, 2009

Harriet Köhler

Harriet Köhler, geboren 1977, deutsche Schriftstellerin.

Von 1996 bis 1999 hat sie Kunstgeschichte, Neuere Deutsche Literatur und Psychologie in München studiert. Anschliessend, von 1999 bis 2006 besuchte sie die Deutsche Journalistenschule in München.

Im Jahre 2001 nahm sie an einem Kriegsberichterstatter-Lehrgang der Bundeswehr in Hammelburg teil.

Es folgten erste journalistische Arbeiten. Als freie Autorin kann sie bisher auf ein weites Wirkungsfeld zurückblicken. So arbeitete sie unter anderem für „Die Zeit“, den „Tagesspiegel“, das Jugendmagazin „Neon“, das Lifestyle-Blatt „GQ“, den „Bayrischen Rundfunk“ und den Musiksender „MTV“.

Erste literarische Arbeiten präsentierte sie im Juni 2006 als Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses.

Mit ihrem Debütroman "Ostersonntag" (2007) avancierte sie zu eines der vielversprechenden neuen Talente in der deutschsprachigen Literatur. Die exorbitante öffentliche Resonanz, die sie mit „Ostersonntag“ erzielte, zeigte sich nicht zu letzt darin, dass der Roman sogleich dramatisiert und im Oktober 2007 am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt wurde.

Harriet Köhler lebt und arbeitet derzeit in München und Frankfurt am Main.

Für das Deutsche Haus Sanaa & Aden, in einem als krisengezeichnet wahrgenommenen Land, interessierte sich Harriet Köhler besonders aufgrund ihres journalistischen Hintergrunds.

Veröffentlichungen


„Letzte Instanz“, in: Bücher (2006).

„Als ob Gott nicht gewürfelt hätte – ein Kurzhörspiel“, gesendet bei Bayern 2, Zündfunk – Text and Tracks.

„Ich kenn auch einen netten Raver“, in: Medien im Alltag. Qualitative Studien zu Nutzungsmotiven und zur Bedeutung von Medienangeboten, hg. v. Nathalie Huber und Michael Meyen, Berlin: LIT, 2006, S. 191-208.

„Regen, kein Schnee, in: The Gold Collection. Neue Weihnachtsgeschichten, hg. v. Karsten Kredel und Jörn Morisse, Frankfurt/Main: Suhrkamp.

Ostersonntag, Köln: Kiepenheuer und Witsch, 2007.

L’apprenti sorcier. Als Lehrling in der Spitzengastronomie“, in: Schicht! Arbeitsreportagen für die Endzeit, hg. v. Johannes Ullmaier, Frankfurt/Main: Suhrkamp, 2007.

„Ich nicht“, in: treffen – Poetiken der Gegenwart. Ein Werkstattbuch, hg. v. Martin Bruch, Hildesheim: Bella triste, 2008.

„Gute Vorsätze, schlechtes Karma“, hg. v. Harriet Köhler und Karsten Kredel, Frankfurt/ Main: Suhrkamp, 2008.


Leseprobe

Ferdinand
Wenn es zu Ende geht, schreien oder weinen sie, manche werden still, andere schreiben Briefe, aber zu guter Letzt sind das alles nur unterschiedliche Stimmen für die immer selbe Zeile:
Was ist eigentlich dein Problem?
WAS IST EIGENTLICH DEIN PROBLEM?
Die Frage steht wie ein Kirchturm oder hängt oder dröhnt oder versickert im Raum. Du kannst nur mit den Schultern zucken und gehen.

aus: „Ostersonntag“